Großformat-3D-Druck mit BigRep
Annina Schopen, 24.06.2025, 15:29
3D-gedruckte Bootsfender als nachhaltige Alternative
Newsfender EU stellt mit einem 3D-gedruckten Bootsfender aus recycelbarem TPU eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Fendern vor. Die Lösung basiert auf digitaler Fertigung und kommt bereits in ersten maritimen Anwendungen zum Einsatz.
© BigRep
Mit der Markteinführung eines innovativen 3D-gedruckten Bootsfenders bietet das Unternehmen Newsfender EU eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Fendern. Gefertigt werden die Produkte auf industriellen Großformat-3D-Druckern des Berliner Herstellers BigRep. Die nachhaltigen Fender kommen bereits in unterschiedlichen maritimen Bereichen zum Einsatz – unter anderem bei der Guardia Civil und im olympischen Hafen von Barcelona.
Problem klassischer Fender: Umwelt- und Gesundheitsbelastung
Konventionelle Bootsfender bestehen oft aus schwer recycelbaren, gesundheitsschädlichen Materialien wie Polyurea. Bei der Produktion entstehen erhebliche Mengen an Ausschuss, eine Rückverfolgbarkeit der Produkte ist meist nicht gegeben.
Newsfender EU setzt deshalb auf einen neuen, ressourcenschonenden Ansatz: Die vollständig digitalisierte Herstellung von Fendern aus recycelbarem TPU. Gedruckt wird bedarfsorientiert – ohne Füllmaterial, Hohlräume oder separate Bauteile wie Ventile. So entsteht ein Produkt, das sowohl in der Nutzung als auch im Lebenszyklus nachhaltige Maßstäbe setzt.
Technologische Vorteile im Überblick
Die 3D-gedruckten Fender bieten eine Reihe technologischer und funktionaler Vorteile. Durch die Möglichkeit der individuellen Formgebung kann die Stoßdämpfung optimal auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmt werden. Das verwendete TPU-Material ist UV-reaktiv und sorgt damit für eine deutlich verbesserte Sichtbarkeit, etwa bei schlechten Lichtverhältnissen oder in sicherheitskritischen Einsatzbereichen. Zudem ist in jeden Fender ein NFC-Chip integriert, der eine eindeutige Eigentumskennzeichnung und Rückverfolgbarkeit ermöglicht. Ergänzt wird das Produktkonzept durch ein durchdachtes Rücknahme- und Recyclingprogramm: Gebrauchte Fender werden zurückgeführt, das Material recycelt und für die Herstellung neuer Produkte wiederverwendet – ganz im Sinne eines geschlossenen Materialkreislaufs.
Zirkuläre Fertigung in der Praxis
„Unsere Lösung zeigt, wie sich industrielle Fertigung neu denken lässt – lokal, effizient und vollständig zirkulär“, erklärt Fernando Fortunato, CTO bei Newsfender EU. Die neuartigen Fender sind bereits im praktischen Einsatz – unter anderem bei maritimen Sicherheitsbehörden. Weitere Institutionen und Werften haben ebenfalls ihr Interesse bekundet.
Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, betreibt Newsfender EU inzwischen eine eigene Printfarm mit mehreren Großformatdruckern von BigRep. Damit etabliert das Unternehmen einen zukunftsweisenden, dezentralen Produktionsansatz für die maritime Industrie.ere...